Der kleine Friedrich


Foto: Birgit Marhofer


Foto: Karlheinz Käppeler


Foto: Karlheinz Käppeler

Mitmachfest in Trailfingen unter dem Motto "Schiller und die Ziegen"

Und Zicklein Friedrich feiert mit


Foto: Birgit Marhofer

Wenn solch ein Anblick nicht zur "Ode an die Freude" passt.

Das kleine Zicklein, stand ganz überraschend im Mittelpunkt des etwas anderen Schillerfestes in Trailfingen. Pünktlich zum Fest kam das kleine Zicklein zur Welt. Und wie heißt es? Friedrich natürlich.

noch mehr Schiller:
http://www.schriftkunst.de/cbk/schriftgeschichte.htm

Trailfingen  "Schiller und die Ziegen - Mach mit": Das war der Titel des Festes, und die Bereitschaft zum Mitmachen gehörte dazu, wenn man am Sonntag in Trailfingen dabei sein wollte. Und so haben sich die Gäste auch was einfallen lassen.
 
Punkt 11 Uhr kamen die Ersten mit Schillerwein und Geburtstagsziegentorte; Am Eingang grüßte Schiller, auf dem Esel sitzend. Dann begann auch schon die erste Aktion, und kurz darauf flatterte die Handschrift Schillers an Apfelbäumen.


Claudia Bärbel Kirsamer ( Atelier CBK ) hatte die Idee zu diesem etwas anderen Schillerfest, und kreierte dazu Aktionen, originelle, witzige, aber auch nachdenkliche Installationen und Collagen, die immer wieder mit großem Staunen begutachtet wurden. "Mensch was würde auch onser Schiller dazu sagen, wenn der jetzt hier bei uns wäre", meinte eine Schiller-Freundin ganz begeistert.
 
Zwischen Heu, Stroh und den Ziegen lauschten am Nachmittag die Gäste der Ballade Hero und Leander, vorgetragen von Ingrid Böhner. Andere dichteten selbst und Käppelers inszenierten eine kleine Vorführung. Schillers Leibspeise war Zickleinrücken mit Distelgemüse, erfuhren die Gäste, während sie sich die leckeren Ziegenwürste, frisch vom Grill von Volker Eggebrecht schmecken ließen.
 
Und als das Happening auf der Weide begann, waren die Ziegen so bei der Sache, dass einige meinten, Volker Eggebrecht hätte seine Ziegen extra darauf dressiert.
 
Aber das ist auch etwas, was die Ziegen und Schiller gemeinsam haben: Nicht zur Dressur geeignet, betonte Eggebrecht, schließlich floh Schiller nach Mannheim, um der Dressur seines Herzogs zu entkommen.
 
Das Schillerfest hatte einen Höhepunkt, als gegen 17.30 Uhr das junge Zicklein zusammen mit der Ziegenmama den ersten Ausflug auf der Wiese unternommen hat. Man könne es mit Friedrich Schiller sagen, es war eine "Ode an die Freude", schreibt ein Gast.
 
Andere waren begeistert von der Atmosphäre: "Man wurde in eine ganz andere Welt versetzt, es war wie in einer Künstlerkolonie." Dass ein Schillerfest Alt und Jung begeistern kann, wurde bewiesen, und noch etwas: Das Interesse für Schiller wurde auch bei den Gästen geweckt, die eigentlich nur wegen der Ziegen gekommen sind. "Mensch der Schiller, der wird einem so richtig sympathisch", meinte ein Gast. Andere haben gleich einige Schillerbücher von CBK ausgeliehen, die ganz dekorativ im Heu lagen. Somit habe ich mein Ziel erreicht, meinte Kirsamer, die Ideengeberin des Festes, Schiller ist nicht nur was für "Bücherwürmer und Sesselwärmer".
 
Und die Resonanz: Dieses Fest muss unbedingt wiederholt werden, denn Schäferlauf in Urach gibt es ja auch alle zwei Jahre, meinten die Gäste. Ganz so lange brauchen Neugierige nicht warten: Beim Ziegenfest in Granheim am 21. Juni kann man Fotos, sowie einige Exemplare und Installationen vom "Schiller-Happening aus Trailfingen" bewundern.

Erscheinungsdatum: Alb Bote, Donnerstag 04.06.2009 i

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